Im Jahre 2018 schrieb die Gemeinde Saanen einen Wettbewerb für die Gesamterneuerung der Schulanlage Rütti aus. Das bestehende Schulhaus aus den 1920 Jahren soll erhalten, umgebaut und modernisiert werden. Weitere bestehende Bauten aus den 70er sollen abgerissen und ersetzt werden. Das Programm beinhaltete Räume für Kindergarten, Schule, Tagesschule, Turnhalle, Lehrerzimmer, Verwaltung und weitere, für einen zeitgemässen Schulbetrieb nötige Räume.

Situationsplan

Situationsplan

 
Erdgeschoss

Erdgeschoss

Drei Volumen – Altbau, Turnhalle und Unterrichtstrakt – verbunden durch ein Gemeinsames Sockelgeschoss.

Der Altbau ist Identität und Zentrum der Schule. Er steht prominent am Eingang. In ihm finden repräsentative Anlässe statt. Er ist Sitz der Schulleitung und dient als Aufenthaltsort für die Lehrpersonen. Die Bibliothek befindet sich ebenfalls im Altbau, wo sie von Schülern als Arbeits- und Aufenthaltsort wie auch von Lehrern als zentrale Sammlung von Lehrmaterialien für die Unterrichtsvorbereitung genutzt werden kann.

Die Turnhalle ist Bindeglied zwischen Alt- und Neubau. Sie ist sowohl Versammlungsraum, wie auch Unterrichtsraum. Eine interne Erschliessung ermöglicht einen Wettergeschützten Zugang von den anderen Gebäuden. Ein weiterer Zugang verbindet die Sportflächen mit der Turnhalle und erlaubt das Nutzen der Turnhalle durch ausserschulische Vereine.

Durch die Setzung der Volumen wird der Pausenplatz gegliedert ohne, dass Platz für Aufenthalts- und Sportflächen verloren geht. Entlang des Hanges entsteht ein naturnaher Aussenbereich für die Basisstufe. Biotop und Spielplatz befinden sich ebenfalls am Hang. In den flacheren Bereichen finden die Sportanlagen platz.

 
Obergeschoss

Obergeschoss

Die Unterrichtsräume bilden ihren eigenen Trakt. Im Erdgeschoss, mit Bezug zum Aussenraum, liegen die Basisstufenräume. Sie haben eine zweiseitige Ausrichtung, was ein fokussiertes Lernen ermöglicht, auch während andere Klassen den gemeinsamen Basisstufenspielplatz benutzen.

Grosse Eingangshallen dienen als Garderoben und ermöglichen einen guten Zugang von Schulräumen zum Aussenraum.

Die Regelklassenräume und die Räume der integrierten Förderung befinden sich im Obergeschoss. Die Nähe von Unterrichts- und IBEM-Räumen garantiert nicht nur möglichst kurze Wege für Schülerinnen, welche Lektionen weise die Integrierte Förderung besuchen sondern erlaubt die Nutzung von nicht ausgelasteten IBEM Räumen durch die Regelklassen ( z.B. als Gruppenräume oder zum Nachschreiben von Prüfungen).

Die Materialräume für alle Klassen sind jeweils direkt vom Unterrichtsraum erreichbar. So können die Räume, falls gewollt, auch als Teil des Unterrichtsraumes (z.B. als Leseecke) genutzt werden. Dank der Lage des Materialraumes zwischen Schulzimmer und Korridor, dient er auch als Dämpfer von Schall und anderen Störfaktoren, welche auf einem Korridor entstehen und den Unterricht beeinträchtigen.

Im Kellergeschoss des Unterrichtstraktes befinden sich die Lagerräume sowie die Räume für den gestalterischen Unterricht.

Quer- und Längsschnitt

Quer- und Längsschnitt

 

Abgesehen vom Sockelgeschoss werden die neuen Gebäude komplett aus Holz ausgeführt. Um eine möglichst lange Lebensdauer der Holzfassade garantieren zu können, wurde besonderer Wert auf den konstruktiven Holzschutz gelegt. Vordächer und vorspringende Geschosse schützen die Fassade vor Regen.

Die Holzgebäude sind nicht nur nachhaltig in Material und Dämmwirkung sondern können auch grösstenteils vorfabriziert werden. Dies ermöglicht einen schnellen Bauablauf. Eine Etappierung in zwei Etappen ist wie folgt möglich: Das neue Schulhaus, welches sich an Lage der alten Turnhalle befindet kann aufgerichtet werden, während das alte Schulhaus weitergenutzt wird. Nachfolgend kann die Turnhalle an Stelle des alten Schulhauses erstellt werden.

Fassadenschnitt und Ansicht

Fassadenschnitt und Ansicht